Pico Humboldt (4947m)

(Original e-mail vom 25.02.2006)

Ich bin wieder heruntern, hat alles super gepasst. Ich hab mich am Dienstag Nachmittag entschlossen alleine zu gehen, hab mir ein kleines, leichtes  1-mann Zelt gekauft und mein Zeug gepackt. Am Mittwoch in der frueh um 6 aufgestanden und mit dem Bus um 6.30 in die Berge nach Tabey gefahren. Dort weiter mit dem Jeep nach LaMocouy, wo ich mich beim "Ranger" anmelden musste. Der war ueber meine Plaene alleine zu gehen auch nicht begeistert (Wie Susa&co auch), und meinte Pico Bolivar alleine geht nicht und ich kann ja bis Laguna ElSuero gehen und dann wieder zurueck.Ok, mach ich... also bis Sonntag +zwinker+ el suero liegt am Fuss von PicoHumbold, dem zweit hoechsten Berg Venezuelas

(4947m) und den hab I mir dann vorgenommen. Also bin ich dann um 8.15 Uhr am Mittwoch in der frueh mit meinen 24 kg Rucksack los. Bis zum ersten Lagerplatz stand auf einem Schild 3h, im Internet hieß es mit Gepaeck ca 6h. Also gut, auf geht's. Ich war sehr ueberrascht, als ich nach gut zwei ein halb Stunden dort auf 3000m war. Der Weg verlief durch Regenwald, und ich hab viele, viele Voegel gesehen: Kolibris, Wellensittiche u.ae. ...Also Zelt aufbauen, essen und in die Sonne flaggen. (Mittag 12 Uhr!!!) Bin natuerlich eingeschlafen und hab mir einen sauberen Hoehensonnenbrand an den Haenden und den Beinen geholt... und Kopfweh.... naja, um kurz nach 16.00 ist die sonne hinter den Berggipfeln um mich rum verschwunden und es ist dann auch gleich frisch geworden. also hab ich mir ein Lagerfeuer angemacht, und bin dann aber um halb sieben abends in's Zelt. Am morgen um ca. 7 bin ich dann aufgestanden, nach dem ich schon eine Zeit lang wach gelegen hab, weil mein Schlafsack ziemlich an seinem Limit war, bzgl. kaelte/waerme..... Na gut, heisser Schokopudding und ein warmes Huehnchen dann geht's wieder *g* .. Sachen zusammengepackt und um 9 geht's weiter. Angebliche 5 h Marsch auf 4100m zum Lago Verde (mein Bildschirmhintergrund) werden in 3 Stunden runtergeklettert *g*...

 Nein schmarrn, die Landschaft ein Traum, der Weg meist gut zu erkennen und meist leicht. Ich kann das alles nicht so gut beschreiben, weil ich erstens fertig bin (bin vorher erst angekommen, hab nur gegessen und geduscht *puhhh* und leg mi jetzt dann hin...) und zweitens die Landschaft so genial war, das es wenn dann nur die Bilder beschreiben koennen... (Die lad ich grad nebenbei auf meine Uni-page unter Fotos...) Lagerplatz aufstellen, erholen. Da es aber erst 2 Uhr Nachmittag ist mach ich ohne Gepaeck noch einen kleine Wanderung und erkunde fuer den naechsten Morgen den Einstieg von PicoHumbold... Noch ein wenig sonnen und dann ab in's Zelt. Nachdem die Sonne naemlich verschwunden ist wurde es schlagartig kalt und ein hoellischer Wind wehte. Wie kalt es ueber Nacht tatsaechlich war konnte ich nur am gefrorenen Kondenswasser in meinem Zelt und an dem Eisfall, der zuvor noch floss, neben dem Lagerplatz erkennen.

Naja, um 6 Uhr weckt mich Susa's Handy (von Anfang an ohne Netz). im dunkeln mit Stirnlampe gibt es wieder einen warmen Schokopudding und "Beef with Mushroom Sauce"-MRE zum essen. Mit dem ersten Tageslicht um kurz vor sieben breche ich auf, nur leichtes Gepaeck: 3,5 Liter Wasser, Helm, Steigeisen&Pickel und ein kleines Pflastersortiment (mit Tabletten*g*, die ich aber alle nicht gebraucht hab' ;-) ) . Der Weg, den ich ziemlich bald nach der Einstiegskletterei verliere ist steil, aber ich finde mich zum Gletscher unterhalb des Gipfels durch. Dort lege ich (auf nimmer wieder sehen) meine Stoecke ab und tausche gegen den Pickel. Die haelfte des Gletschers umklettere ich seitlich, weil das Eis ziemlich fransig aussieht. Erst kurz unterhalb des Gipfels muss ich 500m ueber den Gletscher... die Steigeisen greifen aber super! 5min spaeter, Steigeisen wieder ab... die letzten 30m zum Gipfel klettere ich einen leichten 3er Riss hinauf.... Oben kommt mir ein starker Wind entgegen.. noch 10 Meter am Grad entlang ... OBEN... SUPERGEIL!!!! (9.30 Uhr!!!, flott unterwegs *g*, noch keine Wolken am Horrizont)

Nur kurze 5min kann ich am Gipfel bleiben, weil der Wind eiskalt ist, und die Sonne knallhart auf die Birne (Muetze und Hut) brennt... Aber ein Ausblick, genial!!!! Runter geht's genauso, oder fast.. am Gletscher steige ich ein wenig zu weit nach links ab, und erkenne etwas zu spaet, das ich im Nachbar Tal zu dem bin, indem ich aufgestiegen bin, naja macht auch nix, nur meine Stoecke sind futsch.... Der Abstieg ist lustig.... vom Gletscher flach geschliffene Felsen sind , wenn den Steil genug, eine tolle rutschbahn.... halb auf dem hintern, halb auf den schuhen rutsche ich mich in's Tal hinunter, super !!! Unten am Lago ElSuero angekommen ist es dann noch ca. eine halbe stunde runter und ich bin wieder an meinem Zeltplatz. Krass, es ist erst 12.00 Uhr Mittag. Ok, also nur kurz was gesnackt, 20 min in den Schatten geflaggt und dann entschliesse ich mich auch schon, wieder abzusteigen (Nerven von Susa&co. schonen). Um drei bin ich also wieder am Lago Coromoto, selber platz wie am Tag zuvor.. immer noch kein Mensch weit und breit.. ich singe ein wenig, um meine Stimme mal wieder zu hoeren *g* Ok, dann, weil ja das WE anfing (Freitag Nachmittag) kommen nacheinander ein paar Gruppen, Venezolaner allen alters. Ich unterhalte mich auf franzoesisch (einer hat ein Jahr in Quebec Medizin studiert), englisch und Haenden und Füssen.... Bergsteiger sind alles nette und lustige Menschen. Um 20.00 Uhr, es ist bereits saukalt und dunkel geh I ins Zelt. Der Lagerplatz ist inzwischen mit 7 Zelten gut voll!! Heute (Samstag) nach einer erneut saukalten, frostigen nacht stehen wir, also ich und alle anderen Bergwagabunden so um 7 halb 8 auf... um 8.30 kommt endlich die waermende Sonne. Tolles internationales Fruehstuck: Mein letzter Dr.Oettcker Schokopudding, irgenwas weisses, mehlig-schleimiges von denen aus Caracas, heisser Kaffee von denen aus Merida und Kaese von.... super. Um 11 pack ich meine getrockneten Sachen (vom Tau und Kondenswasser nass/gefroren )zusammen, verabschiede mich und mach mich auf den Heimweg. 13.00 Uhr Ranger (der sich freut, das ich mich wohl erhalten zurueckmelde (von Humboldt erzaehl ich Ihm natuerlich nix!!!)), 13.15 Uht Tebey(Jeep) und gleich den auf mich wartenden (positiv denken hilft !!!) Bus nach Merida. So.... das waren meine letzten vier Tage!!! Und jetzt trink I a halbe darauf, das alles, wie erwartet, so gut gelaufen ist und geh' in's Bett!. Ok, Foto's auf der UniPage brauchen noch a bissl... Also, was wir die naechsten Tage so machen weiss I ned genau, haben die anderen (Susa, Gitti und Schmidti) geplant, und die sind bis morgen (Sonntag) auf dem "Pan de Azzucar" (4600m) unterwegs.

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